Der Klopeinersee und seine Umgebung
Der Klopeinersee liegt in der offenen und heiteren Hügellandschaft des Jauntales in Kärnten, das vom steil zur Drau abfallenden Skarbinfelsen bis zu den
Ausläufern des Obirs und der Petzen reicht. Dieser herrliche Badesee, eingebettet in Hügel und Wälder, verdankt seine Entstehung der Eiszeit. Damals
wuchs der Eisstrom, aus den Hohen Tauern kommend, durch alle Täler Kärntens ostwärts. Die tieferen Becken füllten sich mit Wasser, die Moränen aber
blieben als Hügel zurück. In unmittelbarer Nähe vom Klopeinersee entstanden so noch weitere stehende Gewässer: Der Turnersee, der Kleinsee, der Gösselsdorfer See
und der Sonnegger See. Wegen seiner größten Tiefe konnte sich der Klopeinersee unter all diesen Seen am besten erhalten. Er liegt in nur 446 m Meereshöhe,
bei einer Länge von 1800 m und einer Breite von 800 m weist er eine Tiefe von maximal 48 m auf. Der Klopeinersee ist sehr schwach durchflutet und erreicht
daher diese hohen Wassertemperaturen, nämlich bis 29 Grad. Da sich der Einfluß des kontinentalen Winters hier bereits stark bemerkbar macht, friert der
Klopeiner See jedes Jahr zu. Der Föhn aber reißt die Eisdecke zeitig im Jahr auf, so dass der See bereits im Mai als natürliche Badewanne benützt werden kann.
Die Badesaison hält dann bis Ende September an.
Der Klopeinesee gehört zur Tourismusgemeinde St. Kanzian (Kärnten / Österreich) und zum politisches Bezirk Völkermarkt.
Die Fläche der Gemeinde St. Kanzian beträgt 40,89 km² , die Einwohnerzahl beträgt ca. 4000.
Die Gegend um den Klopeinersee ist uraltes Siedlungsgebiet. In der Griffener Tropfsteinhöhle fanden bereits die steinzeitlichen Jäger Unterschlupf.
Spuren der Illyrer, des ältesten Kärntner Volkes, fand man in Südkärnten, und die um das Jahr 400 Chr. aus dem Norden und Westen Europas eingewanderten
Kelten sind hier nachweisbar. Im Jahre 15 Chr. schlossen die Römer das Königreich der Noriker ihrem Imperium an. Sie erbauten am Fuße des östlich
des Klopeiner Sees gelegenen Hemmaberges jene Römerstadt Juenna, nach welcher später das Jauntal seinen Namen erhielt. Um 590 brachen die Slowenen in Kärnten ein,
gefolgt von den asiatischen Awaren. Die Slowenen bezeichneten das Land als Karantanien. Schließlich wurde Kärnten von Bayern und Franken in Besitz genommen.
Diese deutschen Siedler brachten auch das Christentum in unser Land. In den darauffolgenden Jahrhunderten hatte die Bevölkerung der Gegend um den Klopeiner See noch
manche Not zu überstehen. Im 15. Jahrhundert kamen die Türken über den Seebergsattel und plünderten mehrere Male das Gebiet. Deshalb ließ Probst Lorenz um 1475
das 4 km östlich vom Klopeinersee gelegene Stift Eberndorf zu einer Festung umbauen. Die Herren von Ungnad, einige der mutigsten Kämpfer gegen die Türken,
ließen sich hier eine spätgotische, sternrippengewölbte Grabkapelle bauen. Auf dieser sehenswerten Grabstätte ist der Ritter Christoph
Ungnad in der vollen Rüstung des 15. Jahrhunderts zu sehen.
Außer den Türken fielen auch noch die Ungarn in das gequälte Land ein und verwüsteten es zwischen 1480 und 1490. Damals wurde das Wehrstift Eberndorf
auch noch mit Mauer und Graben umgeben. Dieses künstlerisch so wertvolle Baudenkmal gehört zur Zeit dem Stift St. Paul im Lavanttal.
Größere Waldbestände in der Umgebung vom Klopeinersee, sind noch in seinem Besitz.
Auch die beiden Weltkriege gingen nicht spurlos am Gebiet des Klopeiner Sees vorüber. Schließlich darf auch der nach dem ersten Weltkrieg stattgefundene
Abwehrkampf (1918 - 1920) nicht vergessen werden. Das neuentstandene Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beanspruchte Teile Kärntens.
Es kam zu einem heldenhaften Abwehrkampf, der viele Opfer forderte. Schließlich bereiste eine amerikanische Studienkommission das umstrittene Kärnten, und am
10. Oktober 1920 wurde eine Volksabstimmung durchgeführt, bei der sich die Mehrheit der Bevölkerung für den Verbleib bei Österreich Austria aussprach.
Die Einheit Kärntens war damit erhalten geblieben.
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Seine Beliebtheit als Urlaubsziel vieler Reisender verdankt der Klopeinersee nicht nur seiner hohen Wassertemperatur im Sommer, sondern zum großen Teil auch der
herrlichen Landschaft, die ihn umgibt. Nur noch als schmaler Streifen ist der früher bis zum Nordufer des Sees reichende Wald der Klopeiner Dobrova erhalten
geblieben. Seine wohltuende Kühle, sein Reichtum an Beeren, Schwämmen und Pilzen und seine eben dahinführenden Wege laden viele, besonders ältere
Menschen, zu Spaziergängen ein. Nachdem durch den Bau der Umfahrungsstraße die Norduferstraße für jeglichen Verkehr gesperrt und durch Anlegen von
Blumenbeeten und Pflanzen von Ziersträuchern zu einer schönen Promenade umgestaltet wurde, lässt so mancher Spaziergänger, länger als er es sonst getan
hätte, seinen Blick über die Landschaft südlich vom See gleiten. Das grünlichblaue Wasser reicht hier gleichsam bis an die Wurzeln schattiger
Waldhänge, die in drei bescheidenen Bergkuppen gipfeln: Im Osten das Georgiberg mit seinem gotischen Kirchlein, die etwas breitere Gracarca,
die Spuren vorgeschichtlicher Siedlungen verborgen hält, und der Kitzelberg, der am weitesten nach Westen ausgreift, bis ihn der Steinerberg ablöst.
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Über die bewaldeten Hügel aber blickt der imposante, einem gewaltigen Spitzkegel gleichende, 2142 m hohe Hochobir in die anmutige Seenlandschaft herein. An ihn
schließen nach Osten hin die bereits in Slowenien liegenden, eigenwillig gezackten Steineralpen an. Den Abschluß bildet der gewaltige Bergkoloß der
Petzen, in dessen Felshöhle der Ungarkönig Matthias Corvinus mit seinen Kriegern schlafen soll - ähnlich wie Kaiser Barbarossa im Untersberg oder im
norddeutschen Kyffhäuser. Der Petzen vorgelagert sind die weiten Mais- und Weizenäcker des Jaunfeldes, die bereits am Ostufer vom Klopeinersee
beginnen. Von hier aus reicht der Blick auch weit gegen Westen durch das Rosental, Wörthersee und wird erst durch den Dobratsch bei Villach und den
Bergstock der Gerlitzen am Ossiacher See aufgehalten.
Wenn der Klopeiner See auch als Erholungszentrum dieses Gebietes angesehen werden darf, so ist doch seine nähere und weitere Umgebung das Ziel von Ausflügen und
Wanderungen vieler Gäste. Es finden sich hier eine Fülle von historischen Sehenswürdigkeiten, von Brauchtum und Sagen. Historisch besonders interessant
ist die aus karolingischer Zeit stammende Pfarrkirche von St. Kanzian. Sie ist dem Heiligen Kanzian geweiht, der zusammen mit seinen Geschwistern Kanzius und
Kanzianilla im Jahre 290 in Aquileja den Märtyrertod starb.
Geht man von St. Kanzian, den Kleinsee entlang, nach Westen, so erblickt man schon von weitem auf einem steil abfallenden Konglomeratfelsen die Kirche von Stein.
Dieses Stein war der Sitz des ersten deutschen Grafen des Jauntales, und hier befindet sich in der bereits 975 erstmals erwähnten Kirche die Begräbnisstätte
der "beatae Hidegardis", welcher man im Raume des Klopeiner Sees ähnliche Verehrung entgegenbringt wie im übrigen Kärnten der heiligen Hemma von Gurk.
Am Sonntag vor oder nach dem Agathentag (Anfang Februar) werden nach der Heiligen Messe von den Ministranten und Kirchensängern kleine Roggenbrote, die
von den Bauern der Umgebung gebacken werden, von einer Holzveranda herab auf die wartende Menge geworfen. Jeder versucht nun, wenigstens einen solchen
Strietzel zu fangen, denn er soll vor böses schützen und das Haus vor Feuer und Blitzschlag bewahren. Volkskundler sind der Meinung, das es sich beim
Strietzelwerfen um einen uralten Fruchtbarkeitskult handelt, der sich, mit der Hildegardstiftung in Verbindung gebracht, von den heidnischen Ahnentagen bis
in die heutige moderne Zeit heraufgerettet hat.
Wenn man das historische Gebiet um Stein verlässt und sich ostwärts wendet, so kommt man über Weitendorf und Littermos zum Kleinsee. Wegen seiner tiefen
Wassertemperatur wird der Kleinsee als Badesee wenig benützt. Der Schilfgürtel und ein Bauverbot verhindern auch die Entstehung einer größeren
Siedlung, sodass seine natürliche Schönheit und Ruhe viele Gäste veranlassen, hierher einen Spaziergang zu machen. Landschaftlich nicht weniger reizvoll
gelegen und sehr wohl zum Baden geeignet ist der Turnersee. Er erreicht ähnliche Wassertemperaturen wie der Klopeiner See und erfreut sich besonders
bei den Campinggästen großer Beliebtheit. Auch der Turnersee ist von einem breiten Sumpfgürtel umgeben.
Der Rundgang um den Klopeiner See wäre nicht vollständig, würde man nicht einen Blick auf die südliche, dem Klopeiner See abgewandte Seite der Gracarca und des Georgiberges
machen. Diese dicht bewaldeten Bergrücken waren einst stark besiedelt und befestigt. Kein Gast, der seinen Urlaub am Klopeiner See verbringt, sollte
nach Hause zurückkehren, ohne das Wunschglöcklein auf dem Georgiberg geläutet zu haben. Im Hochmittelalter stand auf diesem reizvollen Berg eine kleine
Burg, die urkundlich erstmals im Jahre 1060 erwähnt wurde. 1154 wurde dem Kloster Eberndorf eine "capella S.Georgii in monte" erbaut. Vermutlich war
diese Kirche die Burgkapelle jen es"castrums". Die Siedlungen am Fuße des Georgiberges erhielten daher die Namen Ober- bzw. Unterburg. Das Langhaus der
gotischen Kirche wird von einem drahtigen Kreuzgewölbe getragen. Die einfachen Altäre stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im Turm an der Südseite hängt
eine Wunschglocke. In früherer Zeit sind zu dieser Glocke gerne Jungfrauen gepilgert. Beim Läuten der Glocke haben sie sich einen Mann gewünscht, und ihr
Wunsch soll sich dann erfüllt haben.
Bereits im Jahre 1884 wird Unterburg in der Broschüre "Der Fremdenbesuch in Kärnten" erwähnt. Vor allem von den angenehmen Geh-, Schwimm- und Wannenbädern, sowie
dem schattigen Schankgarten war die Rede. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Unterburg einige Villen im Schweizer Stil errichtet, in denen Sommergäste
Zimmer mieten konnten. 1904 gründete der Pionier des Fremdenverkehrs am Klopeinersee, Hauptmann Eugen Pohl, den Verschönerungsverein Klopeiner
See, zu
einer Zeit, in der das Westufer fremdenverkehrsmäßig noch nicht erschlossen war. Herr Pohl hob kleine Beträge ein, mit denen er verschiedene Veranstaltungen für die Gäste finanzierte.
Sehr beliebt war das Picknick beim Eberwein oder der Corso mit festlich geschmückten Booten auf dem See. Wanderwege wurden angelegt und Ruhebänke aufgestellt, um den ersten Besuchern
des Klopeiner Sees den Aufenthalt angenehm zu gestalten.
Damit wäre die Reise durch das Gebiet wohl beendet, würde nicht jedem etwas für diese Gegend charakteristisches aufgefallen sein, das wir Einheimische gar nicht mehr
beachten, weil uns der Anblick gewohnt ist. Das sind die vielen Bildstöcke, die die Wege und Straßen säumen und die immer wieder das Interesse und die
Bewunderung der Gäste wachrufen. Es sind bereits viele Jahre vergangen, seit der erste "kraftlose Student", der erste "abgearbeitete Kanzleibeamte" am
Klopeinersee Erholung suchte und fand. Seitdem sind viele Tausende gekommen, haben dieses gesegnete Fleckchen Erde bewundert, haben von seinen Sagen und seinem Brauchtum gehört,
von Wasser, Sonne und frischer Luft Kraft geholt und sie dann in die Großstadt, an die Arbeitsplätze mitgenommen. Dass das auch in Zukunft so bleiben möge, ist unser aller Wunsch.
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